Handball: Mini-Serie gerissen


Mini-Serie gerissen

Am Ende sah es dann doch sehr deutlich aus. Mit 24:35 unterliegen die 1. Männer des BSV 92 dem Doberaner SV und verpassen damit die Revanche für die Hinspielniederlage. Waren die Gäste an diesem Tag besser? Sicherlich. Waren sie einen Klassenunterschied, den 11 Tore in diesem Sport nun einmal darstellen können, besser? Sicherlich nicht. Dass das Ergebnis dennoch so deutlich ausfällt hat mehrere Gründe.

Der Kader konnte im Vergleich zur Vorwoche nur leicht aufgestockt werden, bedingt durch die andauernde Grippewelle und Winterferien. Mit Henckel, Küntzel, Nissen und Werth gingen dazu vier weitere Akteure angeschlagen in die Partie.
Nichtsdestotrotz war jedem die Wichtigkeit des Spiels bewusst.

Nachdem wir einen klassischen Fehlstart erwischten und schnell mit 0:3 in Rückstand geriet, fingen wir uns und konnten die Partie in der Folge offener gestalten (7:7, 15‘). Die Partie war bestimmt von schnellen Toren, die eigene Defensive stand in ungewohnter 5:1-Deckung nicht stabil genug und agierte oft zu verschlafen. Dass man das Spiel weiter offen gestalten konnte lag nach anfänglichen Schwierigkeiten vor allem daran, dass über den Kreis immer wieder schnelle Tore erzielt werden konnten. Den ersten Bruch im Spiel gab es nach einer mehr als umstrittenen doppelten Zeitstrafe gegen die Berliner. Folge war ein 0:3-Lauf und die damit verbundene 5-Tore-Führung für die Doberaner Gäste. Kaum wieder vollzählig, gab es kurz vor Schluss die nächste doppelte Zeitstrafe, die nicht nur auf der Störche-Bank Fragezeichen hinterließ.

Mit einer ordentlichen Portion Frust und einem 13:19-Rückstand ging es in die Pause. Unkonzentriertheiten machten sich an beiden Enden des Feldes bemerkbar. Ungeachtet der Unterzahlsituation, verpasste man es hinten ein ums andere Mal die Abpraller unter Kontrolle zu bekommen und im Angriff schloss man oft überhastet oder unkonzentriert ab.

Durchgang zwei ist relativ schnell erzählt. Wir konnten trotz 7-Tore-Rückstand bis Minute 45 die Hypothek auf vier Tore herunterschrauben und hatten beim 22:26 sogar die Gelegenheit per Gegenstoß auf 3 zu verkürzen. Diese ließ man allerdings liegen und verpasste es damit, das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Dass man in der Schlussviertelstunde noch einmal eine Hypothek von sieben Treffern anhäufte lag nicht daran, dass man im Angriff keine Chancen mehr kreieren konnte oder wollte, sondern schlichtweg an der Abschlussschwäche.

So konnten die Gäste einen ungefährdeten Auswärtserfolg mit nach Hause nehmen und für uns blieb nach der Mini-Siegesserie von zwei Heimspielen in Folge nur das Wunden lecken.

„Mit 30(!) Fehlwürfen und 12 Abprallern, die beim Gegner landen und fast alle in Tore umgewandelt werden, kannst du kein Spiel gewinnen“, so Co-Trainer Michael Thoelldte nach dem Spiel. Treffender kann man es nicht auf den Punkt bringen. Daran änderte die Leistung der beiden Unparteiischen im Endeffekt auch nichts, falls man diese überhaupt so bezeichnen darf. Eine Linie, so es sie gegeben hätte, wäre nicht einmal mit dem Hubble-Teleskop zu erkennen gewesen. Weitere Kommentare oder Zitationen von Zuschauern über das Angesprochene lasse ich lieber unerwähnt, das wäre wohl besser für alle.

Mund abputzen, weiter machen. So lautet die Devise. Wir starten jetzt in eine Auswärtsserie von drei Spielen, begonnen bei Brandenburg-West. So langsam aber sicher muss für eine Überraschung gesorgt werden, will man den Verbleib in der Liga irgendwie sichern. Aber wie jeder weiß, noch ist nicht aller Tage Abend! Genug der Floskeln, 5€ ins Phrasenschwein und bis zum nächsten Heimspiel am 11.03 im Derby gegen den VfL Tegel.

Zurück